Platz am Bürgerhaus. Nordkirchen
Der Platz am Ende der nördlichen Allee verbindet das historische Wasserschloss mit der Stadt Nordkirchen durch 3 Entwurfselemente: Blickpunkt mit Fernwirkung am Ende der Achse, Platzdiagonale zur Lenkung und Öffnung des Platzes Richtung Bürgerhaus und Stadtmitte sowie thematisch Bezug nehmende Freiraumelemente Torsäulen, Wasser und Spiegelung. Der Platz bietet 2 verschiedene Aufenthaltsqualitäten: eine gefasste, erhabene und geneigte, baumbestandene Wiesenfläche und eine offene, befestigte, bespielbare Platzfläche. Die Rasenschräge nimmt Bezug auf die geneigten Rasenböschungen am Schloss und soll gleichzeitig eine Liegewiese im lichten Schatten von Bäumen sein. Die besonderen Gehölze auf diesem Wiesenteppich stehen für einen Ausschnitt der Natur und symbolisieren die ehemalige Landschaftsachse. Den räumlichen Abschluss der Schlossachse betonen 2 Torsäulen. Sie haben eine ausgeprägte Fernwirkung und ziehen die Besucher bis ans Ende der Achse. Sie nehmen thematisch Bezug zu den beeindruckenden Torpfosten des Schlossgartens auf, sind jedoch in Materialität und Kubatur modern. Eine leicht gebogene Edelstahloberfläche wurde gewählt um die Umgebung widerzuspiegeln und je nach präziser Ausrichtung sogar das Schloss bzw. die Achse selbst zu spiegeln. Die Spiegelung soll auch als spielerisches Element den Platz beleben. Der Betrachter sieht sich verzerrt, mal dick mal dünn. Durch die Spiegelung verlieren die Säulen ihre Körperlichkeit und es entsteht ein Wechselspiel zwischen Raum und Betrachter. Der Platz erfüllt 3 städtebauliche Funktionen: Er bildet einen kleineren Vorplatz vor dem Bürgerhaus, die Diagonale verbindet Bürgerhaus und Gesamtschule mit spielerischen Elementen und verschiedenen Aufenthaltsmöglichkeiten und lenkt die Besucherströme aus dem Schlossgelände in die Innenstadt.